Historisches MFO-Gebäude ist gerettet

 
Das 1889 erbaute ehemalige Verwaltungsgebäude der Maschinenfabrik Oerlikon MFO ist einer der letzten Zeitzeugen der Industriegeschichte von Zürich Nord und identitätsstiftend für das Quartier. Das Backsteingebäude ist rund 80 Meter lang, 12 Meter breit, 5600 Tonnen schwer und soll um 60 Meter verschoben werden.
Das Gebäude am Rand des Gleisfelds beim Bahnhof Oerlikon hätte ursprünglich den geplanten neuen Gleisen 7 und 8 weichen sollen. Bei der Quartierbevölkerung kam der Wunsch auf, das markante Haus zu erhalten, indem es versetzt wird. Die Stadt hat diese Idee aufgenommen, im Dialog mit den Grundeigentümerinnen und -eigentümern vertreten und das Vorhaben vorangetrieben.
Die Stadt liess 2008 eine Machbarkeitsstudie erarbeiten. Die Verschiebung des Gebäudes ist technisch machbar und ökonomisch vertretbar. Damit dies trotz des enormen Zeitdrucks überhaupt möglich ist, passte der Gemeinderat zudem in kurzer Zeit die 1998 in Kraft gesetzten Sonderbauvorschriften an. Diese basierten auf der ursprünglichen Übereinkunft, dass das Gebäude für den Ausbau des Bahnhofs abgebrochen wird. Die Teilrevision zugunsten der nun geplanten Verschiebung hatte der Gemeinderat im November 2010 gutgeheissen, die Genehmigung durch den Regierungsrat steht bevor. Das Baugesuch ist eingereicht.
Die geplante Verschiebung ist eine erfolgreiche Zusammenarbeit der Stadt mit den SBB, der ABB und der Swiss Prime Site. Die Stadt tritt Land ab, damit die Parzelle abgerundet wird, auf der das Gebäude zu stehen kommt. Zudem leistet sie einen finanziellen Risikobeitrag an die Verschiebung. Die Swiss Prime Site als Eigentümerin des neuen Standorts und künftige Besitzerin des Gebäudes trägt die Kosten für die Verschiebung von über 10 Millionen Franken.
Mit der Machbarkeitsstudie, der Teilrevision der Sonderbauvorschriften, der Landabtretung und dem Kostenbeitrag an die Verschiebung hat die Stadt die Rahmenbedingungen zum Erhalt des Gebäudes geschaffen. Das Gebäude stand 130 Jahre an diesem Ort neben den Gleisen und ist zu einem Markenzeichen geworden.
Die eigentliche Verschiebung des Gebäudes ist auf März 2012 geplant. Bis Ende 2011 wird es weiterhin von den bestehenden Mietern und dem Restaurant «Gleis 9» genutzt.

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